Erfahrungsbericht

Sie füttern Dosenfutter – oh Gott - warum?

Jetzt treffen sie mich fast an einem wunden Punkt – ich war „Dosengegner“ seit der „Chappi - und Loyal - Ära“ meiner „Kinderzeithunde“ von Großmutter, Onkel und Tante .Das „Zeug“ stank wie die Pest (der Hund danach auch), zog Maden an wie Fliegen und ich schüttelte mich bereits beim Anblick des Dosenöffnens und dem lauten Wort: FRESSI....

Ich selbst beschloss mit zunehmenden Alter – meinen späteren Hunden niemals Hundefutter aus der Dose anzubieten, sondern frisch ( barfen, wie man heute im Sprachgebrauch sagt). So, wie es meine Eltern unseren Hunden gaben. Überwiegend rohes Fleisch, Gemüse, Kräuter und Obst.

Freilich, der frische Pansen roch auch nicht nach Chanel Nr. 5, aber die Hunde dünsteten den Geruch nicht weiter aus, im Gegenteil – sie rochen gut nach Hund und entwickelten sich von Kindesbeinen an vorzüglich. Solange ich 2 große Hunde besaß, lief alles prima und mit Mutter Natur – normal eben.

In der Kleinrassenzucht angekommen, lernte ich jedoch die verschiedensten Sorten an Trockenhundefutter der unterschiedlichsten Hersteller sowie Züchter  kennen, die mit diesem Hundefutter ihre Welpen groß zogen und welches den Hunden im Entwicklungsbereich bis ins Alter möglichst weiter gefüttert werden sollte.

Ich muss gestehen, ich tat es – ich fütterte trocken – es war ganz einfach, den Hundefuttersack aufzureißen, sauber in den Napf zu füllen und meine kleinen Lieblinge fressen zu lassen – ohne Gestank. Es gab keine Fliegen rund um den Futternapf ( extrem, wenn man auf einem mit Bauernhöfen besiedelten Landstrich wohnt),  keinen Platzmangel im Auto - keine Schweinereien im Napf und ums Mäulchen  - und die Welpen gediehen rund und vermeintlich prächtig.

Ich glaube, es gibt kein Hundefutter im trockenen Bereich, welches ich nicht im Laufe von zig Jahren bei meinen Hunden, teilweise oder vereinzelt ausprobiert habe. Versprochen wird viel und auch die Tiernahrungsindustrie will leben. Es dauerte eine Weile, aus dieser, fast verfluchten  Hundehalter umgreifenden Bequemlichkeit herauszukommen - nein, mich zu überzeugen, diesen Unsinn wieder sein zu lassen ohne gleich einen Metzger als 2. Ehemann zu nehmen.Nebenbei bemerkt, ausschließlich mit Trockenfutter habe ich meine Hunde  nie ernährt, da wäre mein schlechtes Gefühl  damals  noch viel schlechter gewesen – aber ich muss gestehen, 3-4 mal die Woche gab es Trockenfutter, vor allem im Urlaub – und da ausschließlich.

Da ich den südländischen Metzgereien nicht unbedingt blind vertraute und deren „High-Society-Fleisch“ für die Anzahl meiner Hunde nicht bezahlbar gewesen wäre. -Schwein gab es niemals – auch wenn´s dort billig zu erstehen ist.
Da kamen mir und meinem Hirn, Tests der Stiftung Warentest, was z.B. 2 bekannte Billigdiscounter angeht, gerade recht – denn auch das Ausland ist inzwischen in deren festen Hand und so konnte man die Urlaubsration an Hundefutter vor Ort besorgen und im Auto war Platz für andere Dinge. Mit dem Wort „Testsieger“ beruhigte ich, wie viele andere meiner Hundefreunde mein Gewissen, denn ich achtete ja schließlich darauf, dass meine Vierbeiner „gesund“ trocken ernährt wurden.

Natürlich besuche ich als Züchter viele Fortbildungen um zu lernen oder umzudenken – immer wieder fand ich mich auf Ernährungsseminaren der verschiedensten Hundefutterfirmen ein und hörte dort, was schlecht und was gut ist.
Es stellten sich im Anschluss eines jeden Informationsabends jedoch  immer häufiger für mich viele Fragen.

Wieso und warum mache ich das mit dem Trockenfüttern? Wo bekommen wilde Hunde trockenes Futter her? - Isst ein kleiner Hund andere Dinge als ein Großer? Warum fressen Welpen in freier Natur nicht auch Futter mit besonderem Inhalt oder Zusatzstoffen. Wieso gibt es für ältere Hunde Seniorenfutter? Dürfen meine Kinder täglich Pommes essen?

Das Maß war bei mir (endlich) voll, als ich eine Futtermittelveranstaltung besuchte, in der aufmerksam gemacht wurde, dass ein Hund niemals die Menge an Wasser pro Tag aufnehmen kann, die er durch die Fütterung von Trockenfutter braucht, um seinen Wasserhaushalt zu regulieren und dass Welpen krank gefüttert werden, indem man ihnen die trockenen Brocken zur Erleichterung der Futteraufnahme auch noch einweicht. Ich hatte große Bedenken und stellte die Gabe von Trockenfutter sofort ein.

Allerdings bemerkte ich schnell, dass ich in meiner Küche beim Kochen für mein ganzes Rudel ziemlich hart an meine Grenzen stieß, denn schließlich fordert die Familie auch noch das Ihre und kaum einem „Urlaubshundesitter“ ist es zuzumuten,  meiner Hunde täglich frisch zu füttern, bzw. sie zu bekochen. Also –  wieder ein Problem  - und kein kleines.
Passend zu meiner Problematik war, dass mir eine Freundin zu der Zeit erzählte, es gäbe tatsächlich ein Nassfutter auf dem Markt, welches nicht nur 1 „Kuhblickzentimeter“ Fleisch  auf 1 kg Dose beinhaltet, sondern dass es aus bis zu 96 %  frischem Fleischanteil hergestellt wird und das auch noch in einer chemielosen Qualität, die ich, etwas gewürzt, im Prinzip meiner Familie als Sonntagsmenue vorsetzen könnte . Gar kein übler  Gedanke, wenn man erfährt, dass zur Herstellung dieses schwedischen Futters dieselben Kriterien zählen, wie bei Dingen, die zum menschlichen Verzehr produziert werden.
 
Gedanklich war ich schon länger an einer Veränderung, aber hier bot sich mir eine Chance, das Ganze tatsächlich in Angriff zu nehmen und wieder optimal gesund zu füttern.  Ich wagte also mit vier meiner Hunde einen Testlauf von 2 Monaten und fütterte Anifit.

Zugute kam mir, dass zu dieser Zeit eine meiner Hündinnen, die kurz vorher einen großen Wurf versorgt hatte, Probleme mit ihrer körperlichen Verfassung  hatte und ich aus Erfahrung wusste, dass es mindestens 4 Wochen über die Dauer der Tragzeit bedarf, um die Hundemutter nur in etwa zu ihrer ursprünglichen Fitness und ihrem Aussehen zurück zu führen.
Ich begann mit der Ernährungsumstellung und war bereits am Anfang angenehm überrascht, dass keine großartigen negativen Reaktionen auftraten. Natürlich musste sich der Magen-Darmtrakt umstellen. Die Hunde reagierten alle vorteilhafter als ich erwartet hatte, und ich bemerkte positive Veränderungen schon nach der ersten Woche. Die Hunde setzten weniger Kot ab als sonst, was mir bewies, dass das Futter besser verwertet wurde und an meiner Mutterhündin, die zum damaligen Zeitpunkt mehr einem gerupften Huhn, als einem stolzen Mops glich, konnte ich innerhalb der ersten 4 Wochen einen Wandel erleben, den ich so noch nicht hatte feststellen können.

Die Bilder von „vorher“  und  „nachher“ sprechen für sich.

Links sehen Sie die Hündin zwei Wochen nach Absetzen der Welpen, gefüttert mit „hochwertigem“ Trockenfutter.



Rechts sehen Sie die Hündin nach  sechs Wochen Anifit - Fütterung







Wenn ich mir die Bilder meiner kleinen Dame anschaue, sehe ich, dass ich mich richtig entschieden habe. Alle meine Hunde bekommen nun „Dosenfutter“, es geht ihnen wirklich richtig gut – und mir jetzt auch.

Danke für diese Erfahrung.

Mopsfidele  gesunde Grüße

Petra Kos und die Möpse von Cyrano de Bergerac
Juli 2011